Wer Luxemburg richtig kennen lernen will, der muss unbedingt die Unterstadt Grund besucht haben. Dort ist die Hauptstadt Dorf und Festung zugleich geblieben. Als Ausgangspunkt eignet sich die Place du St-Esprit in der Oberstadt: Von dort fährt ein Aufzug hinab in den Grund (Eingang Parkhaus). Unten angekommen, passieren Sie die Brücke über die Alzette. Von dort hat man einen schönen Blick auf die kleinen Häuschen am Fluss, in denen erst die Festungsbauer und später die Müller, Wollschläger, Gerber und die Färber wohnten. Dann folgten die Mönche, deren Abtei Neumünster am Ufer der Alzette später zum Gefängnis umfunktioniert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich kamen Gastarbeiter aus Italien und Portugal, und heute ist es auch für betuchte „Oberstädter“ wieder schick, in den zahlreichen Szenekneipen im Grund einen trinken zu gehen oder gar Büro oder Wohnung hier zu haben. In der Rue Munster, im vorderen Teil des alten Abteikomplexes, ist heute das Natur Musée untergebracht. Dahinter stößt man auf die Kirche St-Jean Baptiste, die drei flämische Barockaltäre und eine kostbare schwarze Madonna aus dem 14. Jh. beherbergt. Die Kirche ist Teil der renovierten Wenzelsmauer, von der Sie wieder einen schönen Blick ins idyllische Tal der Alzette, auf die Silhouette der Altstadt und die Kasematten haben. Am anderen Ufer können Sie eng am Felsen entlang zurück zur Alzettebrücke am Fußgängeraufzug gehen.